Selbstgemachte Hauspotheke - natürlich und wirksam!
Nadelbäume sind typische Heilpflanzen für die Erkältungszeit. Verwendet werden die Nadeln, das Harz oder auch destillierte ätherische Öle der Pflanze. Tannen,Kiefern, Fichten - alle bringen ihre Heilkraft mit ein. Sofern ihr nicht selber sammelt, könnt ihr euren Weihnachtsbaum verwenden!
Bitte denkt dabei immer daran, dass die Bäume unbehandelt sein sollten. Denn JA – die meisten Weihnachtsbaumplantagen sind sehr großzügig mit Spritzmitteln! Achtet auch beim Sammeln in
der Natur darauf, dass ihr nicht direkt an der Straße erntet oder im Naturschutzgebiet sammelt. Es gilt: ein Handstrauß darf mit nach Hause.
WIRKUNG VON NADELBÄUMEN:
Traditionell werden Nadelbäume bei Husten, Keuchhusten, zur Stärkung der Abwehrkräfte und als allgemeines Kräftigungsmittel eingesetzt. Pfaffer Kneipp nutze sie zudem zur Stärkung der Lunge und auch bei Bronchitis. Auch bei Unruhe und Nervosität verendete er die Nadeln der Bäume.
Typische Zubeitungen sind Tees zur Einnahme, Abkochungen für Bäder, Salben und Streckmehle.
Achtung beim Sammeln: Tannen nicht mit der tödlich giftigen Eibe verwechseln!
Eindeutige Unterscheidungsmerkmale:
LINKS: Tanne/ RECHTS: Eibe, beide Zweige werden hier von der Rückseite gezeigt.
• Tannen haben zwei weiße Streifen auf der Rückseite, Eiben sind durchgängig grün
• die Zweige der Tannen sind komplett verholzt (braun), die Eiben an der Spitze nicht (grün)
• Tannen haben bräunliche Knospen, bei der Eibe sind sie kugelig grün
KEIN SPAß! Eiben sind töglich giftig, schon kleine Mengen reichen aus! Scho 50-100 g Nadeln können tödlich sein, in den Samen ist die Dosierung der giftigen Taxane noch höher. Es gibt KEIN Gegengift.
Die Rot-Fichte erkennen:
Merkspruch: die Fichte sticht, die Tanne nicht!
• Fichten haben spitze Nadeln, das spürt man beim Sammeln sofort.
• die Zweige sind verholzt.
• Zupft man eine Nadel ab, dann bleibt ein Stück der Rinde daran hängen.
• Die Nadeln sind rund um den Zweig angeordet.
In Gärten finden sich auch andere Fichten-Arten, wie z. B. die Blaufichte.
Nadelbaumpulver herstellen
SAMMELN:
Kleine Zweige essbarer Nadelbäume wie Fichte oder Tanne sammeln, vielleicht sogar vom Boden. Auf Verunreinigungen achten, z. B. von Vögeln. Alternativ den eigenen Weihnachtsbaum verwerten. Dies sind meist Nordmanntannen. Weißtannen und Küstentannen schmecken weniger herb, Edeltannen sind teilweise auch in den Wäldern zu finden.
ACHTUNG: NIEMALS EIBE SAMMELN!!!!! Informiere dich vor dem Sammeln genau!
TROCKNEN:
Am besten lassen sich die Nadeln lufttrocknen. Dafür einfach ein paar Tage (10-114) locker auslegen und dann die Nadeln abstreifen. Luftgetrocknet hält sich das Chlorophyll gut. Wenn man im Ofen trocknet und zu viel Hitze einstellt, werden die Nadeln schnell gelb. Im Dörrautomat würde ich auf 35 Grad trocknen.
MIXEN UND LAGERN:
Die Nadeln können im ganzen zum Beispiel in Gläsern gelagert werden. Oder direkt zu feinem Pulver vermahlen. Die geht am besten in einem guten Standmixer oder der elektrischen Kaffeemühle. Das Ergebnis aus der manuellen Kaffeemühle ist eher zu grob. Beide Varianten sollten komplett trocken sein und luftdicht verschlossen gelagert werden.
Rezept für den Hustenhonig
Den Hustenhonig stelle ich mit kraftvollen Heilpflanzen her. Diese Mischung ist mein Standard.
2 EL getrocknete Tannennadeln (oder auch Kiefern- oder Fichtennadeln)
2 EL getrocknete Fenchelsamen
2 EL getrocknetes Thymiankraut
Alles im Mixer pulverisieren, in ein Glas geben und mit flüssigem Honig auffüllen und verrühren. Die Mischung darf nun bei Zimmertemperatur 7-10 Tage ruhen. Gerne immer wieder umrühren.
Die Zubereitung ist kinderleicht und schmeckt vor allem auch Kindern. Keine Chemie und total regional und biologisch. Das mag ich! 😃 Honig ist für mich ein wichtiges Heilmittel, ich konsumiere ihn selten anders.
Die vegane Variante wäre ein Sirup mit Zucker, hier wird der Tee aus Heilpflanzen 1:1 mit Zucker eingeköchelt.
Viel Spaß beim Zubereiten!
Achtet bitte immer auf individuelle Verträglichkeiten, Altersbeschränkung bei Kindern, Schwangerschaft, Stillzeit, Erkrankung & Co, bevor ihr Heilpflanzen konsumiert!
EINNAHME:
Den Hustenhonig in warmes Wasser oder Tee einrühren und schluckweise trinken. 1 TL auf 150 ml Flüssigkeit.
Vor der Verwendung umrühren. Ggf. grobe Teile abfiltern nach dem Aufguss. Diese können im Hals kratzen, bei Husten nicht so angenehm.
KULINARISCH: der Hustenhonig schmeckt auch lecker auf dem Butterbrot oder eignet sich hervorragend als Marinade für Ofengemüse, Tofu und auch für Salatdressings.
Lasst es euch gut gehen mit der Kraft des Waldes! ♥
Ein besonderer Tipp: meine Kollegin Victoria Lorenz von VILDVUCHS hat ein großartiges Ebook und nun auch gebundenes Buch rund um essbare Nadelbäume herausgebracht. Wenn du in das Thema einsteigen möchtest, kann ich es dir nur ans Herz legen. HIER findest du das Buch.
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Ich wünsche Dir viel Freude beim Sammeln, Zubereiten und Genießen!
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